Stadtteilbeirat Sternschanze
Protokoll der 57. Sitzung vom 22.08.2018

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Stadtteilbeirat Sternschanze
Protokoll der 57. Sitzung vom 22.08.2018

Der Beirat ist mit sieben anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern beschlussfähig. Entschuldigt sind: Herr Brauer, Herr Cassens, Herr Kalz, Frau Lehmann und Herr Simon.

TOP 1 Anmerkungen zum Protokoll
TOP 2 Anliegen von Gästen und Mitgliedern des Beirats
TOP 3 Berichte
TOP 4 Eventmeile Sternschanzenpark?
TOP 5 Resolution Netzwerk der Hamburger Stadtteilbeiräte
TOP 6 Termine

TOP 1 Anmerkungen zum Protokoll
Der Vorstand berichtet, dass beschlossen wurde, die Neubesetzung des Stadtteilbeirats auf die Oktober-Sitzung zu verschieben, um ausreichend Zeit für Werbung im Vorfeld zu haben. Der Vorstand bittet alle Anwesenden, gerne schon im eigenen Umfeld darüber zu informieren und zu werben.

Der Vertreter des Kilimanschanzo e.V. berichtet, dass das in der letzten Sitzung angekündigte Gespräch mit der Anwohnerin am 12.9.2018 bei der STEG stattfinden wird.

TOP 2 Anliegen von Gästen und Mitgliedern des Beirats
Herr Gerlach stellt die Planung für das Festival FUTUR 3 vor. Geplant sind Film- und Performance-Aktionen im Oktober an den Standorten Haus 73, Gartenkunst Netzwerk (Eifflerstraße) und im Kino 3001. Herr Gerlach kündigt an, auf der kommenden Sitzung einen Antrag auf Förderung des Festivals durch den Verfügungsfonds stellen zu wollen.

Der Vorstand erkundigt sich bei den Anwesenden nach der Nutzung des umzäunten Spielplatzes im FloraPark. Haus und Toiletten seien offensichtlich zur Zeit abgeschlossen. Die Anwesenden berichten, dass der Spielplatz selbst nach wie vor von den umliegenden Anwohnern genutzt werde, in letzter Zeit aber nicht mehr im gleichen Maße wie früher durch umliegende KiTas. Dies sei aber nicht auf Mängel des Spielplatzes zurückzuführen. Der Schlüssel für die Räumlichkeiten sei durch den letzten Schlüsselveranwortlichen an das Bezirksamt zurückgegeben worden. In diesem Jahr sei im Aussenbereich leider kein Wasser mehr verfügbar gewesen, was durchaus vermisst wurde.

Ein Mitglied des Vorstands berichtet, dass zur Zeit die Zahl der Dealer im Sternschanzenpark geringer sei und fragt die Anwesenden, ob dies ein Anzeichen für eine Rückverdrängung der Dealer in den FloraPark sei. Allgemein wird keine entsprechende Erhöhung der Dealerzahlen im FloraPark festgestellt. Es wird vermutet, dass sich zur Zeit Verschiebungen in andere Richtungen ergeben haben. So berichten Mitglieder der Beirats von zur Zeit starken Problemen im Bereich des Knust auf dem Lattenplatz, wo es immer wieder zu Streitigkeiten käme.

Ein Gast des Beirats fragt nach Informationen zu Straßenverkehrs-, Müll- und Park-Regelungen in Augustenpassage und Beckstraße. Der Vorstand weist darauf hin, dass beides Privatstraßen seien und daher einer Regelung durch die Hausbesitzer unterliegen, die durchaus von beispielsweise der Straßenverkehrsordnung abweichen könne.

TOP 3 Berichte
Der Vorstand berichtet vom Rundgang durchs Viertel noch vor den Sommerferien mit Vertretern aller Fraktionen aus dem Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und regionale Stadtentwicklung (WAS) sowie Vertretern des Bezirksamts (Frau Löwenstein und Herr Langbehn). Man sei am U-Bahnhof Sternschanze gestartet und dann über die Susannenstraße zur Piazza gegangen. Von dort aus sei man über das Schulterblatt und die Schanzenstraße zurück zum S-Bahnhof Sternschanze gegangen. Schwerpunkte der Aufmerksamkeit seien wie in den Vorjahren die Außengastronomie und die Wegesituation (Wegebreiten vs. Auslagen und Aufsteller der Gewerbetreibenden) gewesen, zusätzlich habe man beispielsweise auf die Müllsituation und die vorhandenen Mülleimer geachtet. Herr Langbehn habe als Verantwortlicher für das Verbraucherschutzamt Notizen und Fotos der vorgefundenen Situation gemacht.
Der Vorstand stellt fest, dass bei dem aktuell immer noch hervorragenden Wetter noch keinerlei vorgefundene Missstände abgestellt wurden und sich die Situation eigentlich eher verschlechtert habe. Einzig die Gastronomie Rice Brothers habe die Außengastronomie verkleinert und halte nun die vorgeschriebenen Flächen ein. Frau Löwenstein berichtet, dass intern bereits diverse Aktivitäten angeschoben wurden, will aber nochmals nachhaken und erfragen, welche konkreten Maßnahmen in die Wege geleitet wurden.
Der Vorstand berichtet, dass geplant sei, allen Beteiligten von Seiten des Stadtteilbeirates noch ein Re-Briefing zukommen zu lassen.

Der Vorstand berichtet von einem Runden Tisch des Bezirksamts mit den Gastronomen und Gewerbetreibenden des Stadtteils. Es handelte sich um den ersten von drei Terminen, zu dem zirka 50 Personen erschienen waren, gut die Hälfte davon aus dem Gastronomiebereich. Während einer Vorstellungsrunde hätte alle Anwesenden ein aus ihrer Sicht drängendes Problem benennen können. Diese seien dann gesammelt worden, um sich auf den zwei Folgeterminen tiefer damit befassen zu können.
Die Gewerbetreibende hätten als Probleme Umsatzeinbußen durch veränderte Kundenstrukturen benannt (von Hamburgern, die früher in die Schanze kamen, um einzukaufen, hin zu Touristen, die eher Interesse an den vielfältigen Gastro-Angeboten und Sauftourismus hätten). Leerstände auf dem Schulterblatt und hohe Gewerbemieten (50-60 €/qm bei Neuvermietungen) seien ebenfalls angesprochen worden.
Die Gastronomen hätten über die Kioskkonkurenz geklagt, über hohe gewerbliche Auflagen, fehlende Toiletten, Müll und Dreck und auch über das veränderte Publikum (hier zeige sich immer öfter die Notwendigkeit, Türsteher einzusetzen, um für Sicherheit zu sorgen).
Zusätzlich hätten alle die massiven Behinderungen des Anlieferverkehrs durch schlechte bis komplett fehlende Informationen über Baustellen und das Baustellenmanagement bemängelt. Hier seien besonders die Schanzenstraße und die Weidenallee genannt worden.
Auch die Verkehrssituation für Fußgänger und Radfahrer auf dem Schulterblatt führe verstärkt zu Konflikten.
Gemeinsamer Konsens seien die Notwendigkeit des Austausches und die Netzwerkbildung gewesen.
Als besonderen Brennpunkt hätten die Vertreter des Knust (Karoviertel) den Lattenplatz benannt. Dort leide man zur Zeit massiv unter Gewalt, Drogen und Konflikten unter Jugendlichen, die den Lattenplatz als Treffpunkt nutzen. Die Betreiber fühlten sich mit der sozialarbeiterischen Aufgabe überfordert.
Die nächsten Runde Tische seien für November und Januar geplant.

Für das Beteiligungsverfahren zum Bahndamm Sternschanze stehen die ersten Termine fest:
Am 12.9.2018 von 9.30-13.30 Uhr und am 20.9.2018 von 15.00-19.00 Uhr wird es eine Vor-Ort-Befragung von Passanten zwischen den Eingängen von U- und S-Bahn Sternschanze geben.
Am 25.9.2018 ab 18.00 Uhr wird es eine Forumsveranstaltung in der Aula der Ganztagsgrundschule Sternschanze geben.
Ab Mitte September wird es online eine Möglichkeit geben, seine Meinung zu äußern. Der Vorstand wird diese Termine und den Link auf der Seite www.standpunktschanze.de veröffentlichen.
Frau Löwenstein weist auf Nachfrage nochmals darauf hin, dass es sich um ein ergebnisoffenes Beteiligungsverfahren handele. Neben einem Sammeln von Ideen zur Bebauung sei auch ganz grundsätzlich natürlich die Frage, ob überhaupt gebaut werden solle, erlaubt.

Frau Löwenstein informiert, dass die Toilette auf der Piazza am Schulterblatt gebaut werden wird. Es sei eine gendergerechte Toilette geplant, die für alle kostenfrei zu nutzen sei. Standort sei, wie bereits auf dem Stadtteilrundgang berichtet, die Ecke Schulterblatt/Susannenstraße. Dies habe sich unter anderem durch die vor Ort gegebenen Zu- und Ableitungen ergeben.
Der Vorstand ergänzt, dass dies in der Vergangenheit ja auch der vom Beirat neben der aktuellen Position der DIXI-Toiletten auf der Piazza vorgeschlagene Standort gewesen sei. Frau Löwenstein berichtet, dass es sich um eine mobile Toilette handele, die kein ausgeprägtes Fundament habe und daher leicht wieder abzubauen sei. Zunächst sei ein Testlauf bis Ende des Jahres vorgesehen, für den die Finanzierung stehe. Danach seien sowohl die Nutzung als auch die Kosten für die Instandhaltung (unter anderem Beseitigung von Vandalismus-Schäden und Graffiti) zu evaluieren.

Zum Thema Anwohnerparken berichtet Frau Löwenstein von einem Termin beim Polizeikommissariat 14 (PK14), das für die Durchführung des Verfahrens verantwortlich sei. Zunächst gebe es im September eine Voruntersuchung, bei der durch Zählung vor Ort an unterschiedlichen Terminen Auslastung und Fluktuation auf den Parkplätzen im Stadtteil ermittelt werden sollen. Dies sei entscheidend dafür, ob überhaupt ein Anwohnerparkverfahren eingeleitet werde. Der Stadtteilbeirat rät hier dringend zu einer differenzierten Beobachtung auf jeden Fall sowohl an Wochentagen als auch am Wochenende, da sich die Nutzung des vorhandenen Parkraums da krass unterscheide.
Das PK 14 rechne bis Dezember mit Ergebnissen. Sollte die Voruntersuchung für die Einrichtung eines flächendeckenden Anwohnerparkens sprechen, werde dies wohl im Laufe des kommenden Sommers realisiert (übrigens auch im Karolinenviertel).

Frau Löwenstein berichtet von Bautätigkeiten im Viertel:
– Im Schulterblatt 1 hat der Abriss des Gebäudes begonnen
– Im Schulterblatt 37 gibt es einen Baubeginn
– In den Hinterhofgebäuden Susannenstraße 9 haben Ãœberprüfungen ergeben, dass im Melderegister Anmeldungen für die Vermietungen vorliegen.
– das Thema Beleuchtung im Schanzenpark war Thema im Hauptausschuss, die Finanzierung der Baumaßnahme ist geklärt.

TOP 4 Eventmeile Sternschanzenpark?
Der Vorstand berichtet, dass ihn im Laufe des Jahres mehrere Beschwerden zur allgemeinen Entwicklung im und um den Sternschanzenpark erreicht hätten. Leider seien für diese Sitzung keine der Beschwerdeführer anwesend. Es gehe sowohl um die Sondernutzungen des Parks (in diesem Jahr Zelttheater und Kino) als auch um Eventveranstaltungen im Clubheim des SV Polizei und neuerdings auch Eventveranstaltungen in der Lagerstraße auf dem Gelände der Hamburg Messe.
Der Vorstand berichtet zu letzterem, dass es dort in diesem Jahr unter dem Motto 45°-Festival eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe gegeben habe. Anwohner seien über Flyer zu einem Nachbarschaftsfestival informiert worden, tatsächlich sei es aber eine Reihe von kommerziellen und überregionalen Veranstaltungen verschiedener Art gewesen. Da die Veranstaltungen auf dem Gelände der Hamburg Messe stattgefunden hätten, sei von bezirklicher Seite keine Genehmigung als Sondernutzung nötig gewesen. Der Vorstand informiert darüber, dass das Gelände aktuell von einer größeren Event-Firma als Location angeboten werde, und zwar für Veranstaltungen aller Art über das ganze Jahr hinweg.
Mitglieder und Gäste des Beirats berichten, dass das Festival an etlichen Tagen sehr laut war und das bis in Sternstraße und Schanzenstraße hinein.
Der Vorstand schlägt vor, zur nächsten Sitzung das Thema erneut auf die Tagesordnung zu setzen und bittet die Anwesenden, bis dahin weitere Meinungen zu sammeln.

TOP 5 Resolution Netzwerk der Hamburger Stadtteilbeiräte
Der Vorstand berichtet über die Resolution, die Ergebnis der Netzwerktagung der Hamburger Stadtteilbeiräte im Frühjahr war. Bislang hätten sich viele Hamburger Stadtteilbeiräte bereits mit der Resolution befasst und sich dieser angeschlossen. Im Stadtteilbeirat Sternschanze sei dies leider bislang immer aufgrund aktuell dringlicherer Themen verschoben worden. Nun solle aber die Gelegenheit genutzt werden, sich zu der Resolution zu äußern. Teile der Resolution bezögen sich auf eine zur damaligen Zeit aktuelle Situation, es gebe jedoch auch eine generelle Position zur zukünftigen Finanzierung der Arbeit der Stadtteilbeiräte, die weiterhin Aktualität besitze.

Die Resolution im Wortlaut:

Ohne Not haben die Fraktionen der SPD, GRÜNEN und CDU in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte am 21. Dezember 2017 – drei Tage vor Weihnachten! – die Zuwendungen für sieben von elf aus dem Quartiersfonds finanzierten Stadtteilbeiräten um 10 bis 40 % zusammengestrichen. Insgesamt neun dieser Beiräte werden in 2018 wenigstens eine begleitete Sitzung weniger durchführen können.
Das ist keine Sicherung, schon gar kein Ausbau der erprobten Strukturen der BürgerInnenbeteiligung, das ist ein massiver Angriff auf die Stadtteilbeiräte und damit die Säulen der Demokratie vor Ort. Der mehrheitliche Beschluss der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte geht damit auch hinter die eigenen Versprechungen und die der Senatskoalition zurück. Und er missachtet die Anforderung unserer Zeit, die etablierte Politik zu ändern und mehr Partizipation und Selbstermächtigung, eben mehr Demokratie zu wagen und finanziell und institutionell zu garantieren.
Das Netzwerk Hamburger Stadtteilbeiräte fordert den Bezirk Mitte nachdrücklich auf, die Reduzierung der Mittel und Sitzungen sofort auszusetzen und mit den Beiräten über das nötige Fördervolumen und den jeweiligen Sitzungsturnus zu verhandeln. Das Netzwerk erwartet vom Hamburger Senat und der Bürgerschaft, die Quartiers- und Stadtteilbeiräte institutionell endlich aufzuwerten und im neuen Doppelhaushalt 2019/2020 einen eigenständigen, auskömmlichen Etatposten für die Beiräte zu schaffen.

Der Stadtteilbeirat stimmt darüber ab, ob man sich der Resolution anschließe.
Die Resolution wird einstimmig unterstützt.

TOP 6 Termine
12.09.2018 09:30 Uhr Open-Air-Beteiligung Bahndamm Sternschanze, Vorplatz S-Bahn Sternschanze
12.09.2018 18:00 Uhr nächste Sitzung des WAS-Ausschusses, Technisches Rathaus, Jessenstraße
20.09.2018 15:00 Uhr Open-Air-Beteiligung Bahndamm Sternschanze, Vorplatz S-Bahn Sternschanze
25.09.2018 18:00 Uhr Forumsveranstaltung Bahndamm Sternschanze, Ganztagsgrundschule Sternschanze, Aula
26.09.2018 19:30 Uhr nächste Beiratssitzung, JesusCenter

Protokoll vom 21.09.2018
Erstellt vom Standpunkt Schanze e.V.

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