Der Beirat ist mit sieben anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern beschlussfähig.
Tagesordnung
TOP 01 Anmerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung
TOP 02 Berichte
TOP 03 Projekt Miteinander in der Schanze
TOP 04 Neuer Wochenmarkt auf der Piazza
TOP 05 Anliegen von Gästen und Mitgliedern
TOP 06 Termine
TOP 01 Anmerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung
Ein Mitglied des Beirats merkt an, dass er als Nichtanwesender anhand des Protokolls nicht nachvollziehen könne, wie bei der letzten Sitzung die Debatte verlaufen sei. Er wünscht sich einen klareren Überblick darüber, vermutet aber, dass dies zu aufwändig sei. Der Vorstand antwortet, dass das letzte Protokoll sehr lang ausgefallen sei, da es eine große Zahl von Fragen an die Gäste gegeben habe. Deren Antworten seien — soweit möglich — vollständig im Protokoll wiedergegeben worden. Tatsächlich habe es aber danach wenig Debatte zu den einzelnen Antworten gegeben.
TOP 02 Berichte
Der Vorstand berichtet von der letzten Sitzung des Ausschusses für regionale Stadtentwicklung und Wirtschaft (ArSW). Zwei der Tagesordnungspunkte hätten den Stadtteil betroffen: zum einen die Stellungnahme des Bezirksamts zur Idee einer geänderten Verkehrsführung in der Sternschanze, zum anderen die Stellungnahmen von Verkehrsbehörde, Polizeikommissariat 16 und Stadtteilbeirat zu den E-Scootern. Beide Themen (über die der Vorstand bereits auf der letzten Beiratssitzung berichtet hatte) seien allerdings im Ausschuss nicht mehr debattiert worden.
Der Vorstand berichtet, dass nach seiner Wahrnehmung in dem Bereich des Stadtteils, der nicht Teil des „Pilotprojekts E-Scooter“ ist, nun verstärkt E-Scooter abgestellt würden. Gleichzeitig seien auch im Geltungsbereich des Pilotprojekts immer noch abgestellte E-Scooter zu sehen. Der Vorstand bittet die Anwesenden, hierzu weiter an den Stadtteilbeirat zu berichten, damit man den Verantwortlichen des Pilotprojekts Feedback für eventuell nötiges Nachsteuern geben könne. Ein Mitglied des Beirats berichtet von abgestellten E-Scootern, die sich in seiner Straße auch akustisch mit einem durchgehenden Piepton bemerkbar machen.
Frau Löwenstein (Bezirksamt Altona) berichtet vom Baufortschritt beim Umbau des FloraBunkers. Laut der STEG sei momentan der 1.7.2021 als Übergabe-Termin an die zukünftigen Nutzer angedacht.
TOP 03 Projekt Miteinander in der Schanze
Zu Gast sind zwei Vertreter der Kommunikationsagentur SUPERURBAN, die das Projekt Miteinander in der Schanze etwas ausführlicher vorstellen möchten. Die Agentur betreut das Projekt im Auftrag des Bezirksamts Altona und der Hamburger Sozialbehörde. Angelegt sei das Projekt auf einen Zeitraum von zwei Jahren, momentan befinde man sich der Startphase. Projekt-Ziele seien eine nachhaltige Stärkung des Miteinanders im Stadtteil, eine Förderung des Austauschs zwischen vorhandenen AkteurInnen und Institutionen, aber auch die Einbindung neuer AkteurInnen. Es sollen nachhaltige Projektideen eigeninitiativ von den Beteiligten entwickelt werden. Das Projekt solle nicht in Konkurrenz zu bestehenden Angeboten gestellt werden. Eine Fortführung in Eigeninitiative über den Projekt-Zeitraum hinaus sei ebenfalls Planungsziel.
Seit Januar 2021 befinde man sich für die Konzeptentwicklung im Gespräch mit verschiedenen AkteurInnen des Stadtteils. Dazu habe es neben 1:1 Gesprächen im März einen offenen Ideen-Workshop gegeben und im April dann eine Resonanz-Runde dazu. Man habe inzwischen eine „Prozessgruppe“ aufgebaut, die den weiteren Verlauf des Projekts begleiten und mitgestalten solle. Diese Gruppe sei aber weiterhin offen für zusätzliche Interessierte. Innerhalb der Gruppe gebe es inzwischen Konsens über den weiteren Prozess in Form einer „Konzeptskizze“: man möchte den Dialog unter dem Titel „FÜREINANDER Schanze“ in die Nachbarschaften tragen. Dazu solle ein Aktionsobjekt (Das „wandernde Wohnzimmer“) in mehreren „Nachbarschafts-Werkstätten“ gebaut werden, das langfristig innerhalb des Stadtteils als „mobiler Treff“ genutzt werden könne. Innerhalb der Nachbarschafts-Werkstätten könne gebaut, aber auch beispielsweise gespielt oder repariert werden. Der Begriff der Nachbarschafts-Werkstatt wird erläutert. Einerseits solle das Aktionsobjekt eine Wiederaneignung des öffentlichen Raums durch die AkteurInnen des Stadtteils ermöglichen, andererseits sollen die Nachbarschaftswerkstätten zunächst in öffentlich zugänglichen, aber„geschützten“ Bereichen ohne Touristen und Event-Charakter stattfinden, in denen es ausreichend Platz für die geplanten Aktionen gebe.
SUPERURBAN sieht sich in diesem Prozess als Organisatoren und Moderatoren und betont, dass das gesamte Projekt für alle Interessierten offen sei und inhaltlich von den AkteurInnen bestimmt sein werde. Geplant seien sechs Werkstätten, deren Ergebnisse in einem gemeinsamen Abschluss zusammengeführt werden.
Die Zeitplanung sehe momentan für den 31.5.2021 ein nächstes Planungstreffen (virtuell) vor. Im Mai soll eine Webseite mit Basis-Informationen zum Projekt online gehen. Im Juni soll dann der öffentliche Auftakt des Projekts folgen. Danach sei für Mitte August eine Mitmach-Veranstaltung für das Aktionsobjekt geplant und Ende August (sofern die Pandemie-Entwicklung das zulässt) die erste Nachbarschafts-Werkstatt stattfinden. Für 2022 seien dann weitere 5 Werkstätten und die Abschluss-Veranstaltung geplant.
Für Rückfragen, Aufnahme in den Info-Verteiler oder eine Teilnahme-Einladung zum Planungstreffen gibt es eine Kontakt-Adresse: tyll.birnbaum@superurban.de
In der anschließenden Diskussion wird klargestellt, dass mit dem Begriff „Werkstatt“ nicht zwingend das Herstellen von etwas gemeint sei. Vielmehr gehe es um gemeinsames Handeln. Konkrete Inhalte dessen, was in den Werkstätten geschehen solle, würden aber auch zur Zeit erst noch von allen gemeinsam erstellt. In den bisherigen Gesprächen sei jedoch der Wunsch geäußert worden, dass man „etwas Praktisches miteinander und füreinander macht“.
Ein Gast des Beirats möchte wissen, wo konkret die Räume für die Werkstätten sein sollen. SUPERURBAN antwortet, dass man an öffentlich zugängliche Höfe und Nebenstraßen denke. In den bisherigen Planungsrunden seien bereits etliche Örtlichkeiten genannt worden, die man sich nun gemeinsam mit der Prozessgruppe anschauen wolle.
Ein Mitglied des Beirats möchte wissen, wer mit dem im Konzept allgemein als„neue AkteurInnen“ bezeichneten Personenkreis gemeint sei. SUPERURBAN antwortet, dass man auch all jene ansprechen wolle, die in den letzten Jahren in den Stadtteil gezogen, aber noch nicht in den bestehenden Strukturen oder Vereinen angekommen seien.
Ein Gast des Beirats möchte wissen, in wie weit auch Projekte von außerhalb des Stadtteils integriert werden könnten. So gebe es am Alsenplatz ein Nachbarschaftsprojekt „Tauschhaus“, das vielleicht als Startpunkt für weitere Aktionen geeignet sei, momentan aber mangels Förderung in seinem Bestand gefährdet sei. Frau Löwenstein erläutert die Förderung im Zusammenhang mit dem Projekt „Miteinander in der Schanze“. Natürlich sei das Projekt für alle offen, die sich in diesem Zusammenhang als Nachbarn sehen und in der Sternschanze engagieren wollen. Der Fokus des Projekts beziehe sich jedoch primär auf den Stadtteil Sternschanze. Möglicherweise gebe es andere Fördermöglichkeiten für das „Tauschhaus“. SUPERURBAN ergänzt, dass es natürlich auch darum gehe, bereits bestehende Institutionen und Projekte in der Nachbarschaft bekannt(er) zu machen. Insofern sei eine Teilnahme am Projekt gewünscht und sinnvoll, auch wenn keine konkrete Förderung für das Projekt am Alsenplatz möglich sei.
Ein Mitglied des Beirats bedauert es, dass hier die Stadt Förderung über Verwaltungsgrenzen vergebe, nicht über Lebensräume. Der Stadtteil habe sich immer dadurch ausgezeichnet, dass man über diese Verwaltungsgrenzen hinaus miteinander lebe und auch die Probleme des Stadtteils wie Tourismus und Verschmutzung seien auf der Verursacherseite jenseits der Verwaltungsgrenzen zu finden.
Ein Gast des Beirats wünscht sich, dass bei der Planung auch berücksichtigt werde, solche Projekte als ganzjährig durchführbar zu gestalten.
TOP 04 Neuer Wochenmarkt auf der Piazza
Die beiden Betreiber des neuen Wochenmarktes auf der Piazza sind zu Gast und stellen ihr Projekt vor: Der Markttag ist jeweils der Freitag. Man versuche, eine Vielfalt von Angeboten zu schaffen. Es habe sich jedoch gezeigt, dass viele regionale Markt-Anbieter am Freitag bereits auf dem Isemarkt stehen würden. Trotzdem habe man für den bislang ersten Termin interessante Anbieter finden können. Geplant sei aber durchaus auch ein wechselndes Angebot. Man freue sich auf Feedback der Anwohner, um die Planung verbessern zu können.
Der Vorstand möchte wissen, wie sich die Betreiber den Markt im Vergleich zum Bio-Wochenmarkt vorstellen, den es in der Vergangenheit auf der Piazza gegeben habe und ob sie als Betreiber auch selbst mit einem Marktstand dort vertreten seien. Die Betreiber antworten, dass coronabedingt die Planungen für den ersten Markttag recht kurzfristig erfolgen mussten. Es werde jedoch ein Markt mit regionalen Lieferanten angestrebt, vorzugsweise aus dem Bio-Bereich. Natürlich werde das Angebot auch durch die Nachfrage der Marktbesucher an den kommenden Markttagen bestimmt. Als Betreiber seien sie normalerweise nicht mit einem Marktstand beteiligt.
Ein Mitglied des Vorstands merkt an, dass der Markt im entsprechenden Fachausschuss des Bezirks Altona als Verbrauchermarkt zur Nahversorgung vorgestellt und bewilligt worden sei. Davon sei am ersten Markttag noch zu wenig zu sehen gewesen, stattdessen habe es einen Flohmarkt-/Antiquitäten-Stand gegeben. Auch habe es Anwohnerstimmen gegeben, die das Angebot als sehr hochpreisig empfanden. Nicht zuletzt das Preisgefüge habe in der Vergangenheit zum schleichenden Ende des bisherigen Marktes geführt.
Zum Angebot selbst wird angemerkt, dass Käse, Fisch und Blumen noch im Sortiment fehlen. Generell fehle dem Viertel ein Frische-Sortiment lokaler Anbieter, welches in den Supermärkten nicht mehr vorhanden sei.
Die Betreiber antworten, dass sie natürlich auf die Preise der Anbieter direkt keinen Einfluss haben, aber dazu nochmals mit den Anbietern das Gespräch suchen wollen. Das Sortiment selbst werde sich — auch aufgrund aktueller Änderungen bei den Corona-Verordnungen — auf den kommenden Markttagen auf ein reines Nahrungsmittel-Angebot beschränken.
TOP 05 Anliegen von Gästen und Mitgliedern
Der Vorstand teilt mit, dass in diesem Jahr die Sommerpause des Stadtteilbeirats im Juli stattfinden werde. Die Beiratssitzung fällt also im Juli aus.
Es wird kurz über die Erfahrungen und Perspektiven der virtuellen Beiratssitzungen gesprochen. Generell wird angestrebt, baldmöglichst wieder zum realen Modus zurückzukehren. Es wird aber angeregt, für diejenigen, die noch nicht wieder persönlich an realen Sitzungen teilnehmen wollen/können, ein Format zu finden, bei dem man sich über das Internet an einer Sitzung beteiligen kann.
Ein Gast des Beirats weist nochmal auf den Tauschladen am Alsenplatz hin, dessen Förderung im Herbst auslaufe (http://www.tauschklimotte.de). Alleine durch Beiträge der momentanen Fördermitglieder des Tauschladens sei der Betrieb leider nicht aufrecht zu erhalten. Der Vorstand bedauert, dass man aufgrund der Verwaltungsgrenzen in diesem Falle nicht weiterhelfen könne. Leider gebe es aber im Bereich des Alsenplatzes auch keinen anderen Stadtteilbeirat.
Ein Mitglied des Beirats informiert über Neuigkeiten bezüglich des PauliHauses. Nach der Räumung des Restaurants Maharaja sei der Protest dort noch nicht beendet. Am 7.5. gebe es erneut an dieser Stelle eine Kundgebung. Da inzwischen die Menge der Informationen etwas unübersichtlich geworden sei, werde man die wichtigsten Fragen und Antworten zum Nachlesen demnächst im Internet unter der Adresse https://www.stpaulicodejetzt.de/faq/ zusammentragen.
TOP 06 Termine
12.05., 18.00 Uhr nächste Sitzung des ArSW-Ausschusses, öffentlicher Livestream
26.05., 19.30 Uhr nächste Beiratssitzung, virtuell
31.05., 18.00 Uhr Miteinander in der Schanze, virtuell
Protokoll vom 24.5.2021
Erstellt vom Standpunkt Schanze e.V.