Stadtteilbeirat Sternschanze
Protokoll der 18. Sitzung vom 24.09.2014

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Stadtteilbeirat Sternschanze 
Protokoll der Beiratssitzung vom 24.09.2014

Der Beirat ist mit 12 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern beschlussfähig. Entschuldigt sind Herr Brauer, Frau Graf und Frau Wibbeke.

Tagesordnung 
TOP 1 Anmerkungen zum Protokoll
TOP 2 Anliegen von Gästen / Mitgliedern 
TOP 3 Verfügungsfonds (Wiedervorlage Antrag Schanzenbuchhandlung) 
TOP 4 Aktueller Stand Busbeschleunigung Linie 3 / Verlegung Linie 6 
TOP 5 Berichte vom Amt / kommende Termine

TOP 1 Anmerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung 
Herr Evers vom Bezirksamt Altona berichtet zu den gemeldeten Fällen, in denen eine zweckfremde Vermietung von Wohnraum vermutet wurde. Das Amt überprüfe die Fälle, in denen eine tageweise Vermietung vorliegen zu scheine. Sofern es sich um eine überhöhte Monatsmiete handele, liege wohl eher Mietwucher vor, was eine andere rechtliche Fragestellung sei. Herr Meyer vom Verein Mieter helfen Mietern e.V. merkt an, dass der Vermieter schon länger bekannt sei und die angezeigten Wohnungen auch bereits seit längerem von MhM angezeigt worden seien. Herr Evers bestätigt dies. Der Tatbestand Mietwucher sei aber momentan gerichtlich mit hohen Hürden bei der Feststellung belegt. Herr Meyer stimmt zu, bislang seien nur wenige Fälle überhaupt juristisch verfolgt worden. Mietwucher sei im Wirtschaftsstrafrecht nur bei Nachweis durch den Mieter, dass der Vermieter eine Zwangslage des Mieters ausgenutzt habe, zu verfolgen. Dies sei aber eine fast unmögliche Beweisführung. Meldungen zu Fällen von Missbrauch können beim Verbraucherschutzamt, Abteilung Wohnraumschutz, gemacht werden.

Herr Evers berichtet, dass die Fahrradbügel für die Rosenhofstraße beim Bauhof angekommen sind und kurzfristig eingebaut werden sollen.

Der Beirat beschließt, den Tagesordnungspunkt 5 vorzuziehen.

TOP 5 Berichte vom Amt / kommende Termine 
Der Beirat berichtet von seinem Treffen mit Frau Dr. Melzer, der neuen Bezirksamtsleiterin in Altona. Zweieinhalb Stunden wurde konstruktiv über die Themen gesprochen, die den Beirat in letzter Zeit beschäftigten. Frau Dr. Melzer berichtete zum Thema FloraBunker, dass definitiv keine Mittel aus dem RISE Programm der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) für den Umbau zur Verfügung stehen werden. Es gebe aber die Überlegung, kostenintensive Teile des Konzepts wie die Deckendurchbrüche eventuell durch Mitwirkung des THW günstiger zu gestalten.

Herr Evers berichtet, dass das Polizeikommissariat 16 eine Einschätzung zur Sicherheitslage im FloraPark abgegeben habe. Es würde wieder ein Anstieg des Drogenhandels beobachtet. Bei einer Überprüfung seien an einem Tag 10 Festnahmen erfolgt. Der Handel erfolge auch wieder aggressiver. Ein Beiratsmitglied möchte wissen, was unter dem Begriff des aggressiven Dealens zu verstehen sei. Der Beirat antwortet, dass in der Vergangenheit Anwohnern, die Dealer zur Rede stellten, mit Schlägen gedroht wurde. Im Beirat wird die momentane Situation noch nicht wieder als so aggressiv wahrgenommen. Es sei aber durchaus verstärktes Dealen festzustellen.

Herr Evers berichtet weiter, dass das Bezirksamt erneut eine Pflanzaktion mit den Kindern der Ganztagsgrundschule Sternschanze durchführen möchte. Aus Restmitteln des Sicherheitsfonds wolle man auch ein neues Spielgerät für kleinere Kinder nach den Herbstferien aufstellen. Ein Beiratsmitglied merkt an, dass der Zeitraum für eine Pflanzaktion so kurz vor dem Winter vielleicht nicht günstig gewählt ist und die Aktion besser ins nächste Frühjahr verschoben werden sollte. Herr Evers ist nicht sicher, ob die Mittel dafür im nächsten Jahr noch abrufbar wären. Generell solle eine Pflanzaktion aber natürlich zuallererst unter gärtnerischen Gesichtspunkten terminlich geplant werden, in Absprache mit der Ganztagsgrundschule Sternschanze.

Zum Thema FloraPark möchte Herr Pfingsten-Wismer vom Verein Kilimanschanzo e.V. wissen, ob die Reste des Kunstprojektes am Parkeingang Schulterblatt weitere Verwendung finden sollen oder beseitigt werden. Herr Evers bittet den Stadtteilbeirat, einen Kontakt zu den Initiatoren des Kunstprojektes herzustellen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Der Kinderspielplatz im FloraPark wird nicht mehr vom Verein Kinderparadies genutzt. Das Bezirksamt wünscht sich einen neuen Verantwortlichen/Betreiber. Bewerbungen hierfür sind erwünscht.

Zum Thema FloraBunker berichtet Herr Müller-Constantin (SPD), dass die SPD zur Verwirklichung des Konzepts Gelder aus der Kulturtaxe verwenden möchte und einen entsprechenden Antrag im Ausschuss WAS einbringen will. Die SPD wolle auf jeden Fall am momentanen Konzept festhalten. Herr Evers berichtet, dass im Bezirksamt auch über eine„Wintergartenlösung“ mit verglaster Fassade statt eines Innenausbaus des Bunkers nachgedacht wurde. Diese Lösung sei aber noch teurer.

Am 5.11. wird es eine Führung mit der STEG durch die Räume des Eifflerwerks in der Eifflerstraße 43 geben. Herr Evers möchte wissen, ob dazu Interesse im Beirat besteht, zirka 8-10 Personen würden gerne an der Führung teilnehmen.

Zur Beleuchtungssituation in der Straße Sternschanze berichtet Herr Evers, dass der Bauauftrag für drei zusätzliche Leuchten an die Firma Vattenfall erteilt wurde. Das Bezirksamt hofft auf einen Aufbau noch zu Beginn der dunklen Jahreszeit.

Das Bezirksamt möchte wissen, ob es die Grüne Flora noch gibt, da es noch weiterhin Einnahmen aus der Photovoltaik-Anlage im FloraPark gibt. Soweit dem Beirat bekannt sei immer noch Martin Cordt Ansprechpartner für die Grüne Flora, die Mittel sollten wie bislang zur Hälfte an die STEG als Besitzer der Anlage und zur Hälfte für Zwecke im FloraPark verwendet werden. Ansonsten seien zurzeit aber keine Aktivitäten der Grünen Flora bekannt.

Herr Evers berichtet über die Stiftung Nachbarschaft der SAGA/ GWG, über die zur Zeit monatlich Förderungen in Höhe von bis zu 5.000 Euro für gemeinnützige Projekte angeboten werden, und in unregelmäßigen Abständen auch Fördersummen über 5.000 Euro hinaus vergeben werden. Dazu weist das Bezirksamt auch auf die Investitionsförderungsbank als möglichen Topf für Förderungen im Viertel hin. Informationen zur Bank gibt es auf deren Homepage http://www.ifbhh.de

Das Gewerbeobjekt Lippmannstraße 2-6 hat zur Zeit immer noch keinen neuen Mieter, laut Bezirksamt werden weiterhin gewerbliche Interessenten gesucht. Ein Besucher des Beirats berichtet, dass bereits der Abriss des Gebäudes beantragt und genehmigt sei. Von einem Bauantrag für die Fläche sei jedoch nichts bekannt.

Für das Grundstück Schulterblatt 37/39 wurde ein neuer Bauantrag (für einen Wohnungsneubau) gestellt und genehmigt.

Der Betreiber der nicht genehmigten Gastronomie in der Susannenstraße 8 hat im Gerichtsverfahren Vollstreckungsschutz beim Oberverwaltungsgericht beantragt. Das Bezirksamt wird das Verfahren weiter betreiben.

Der Beirat beschließt, für die nächste Sitzung das Thema Radwege im Viertel auf die Tagesordnung zu setzen.

Herr Evers fragt in die Runde, ob es konkretere Informationen zum angekündigten Schanzenfest gibt, zum Beispiel, ob es eine Möglichkeit gebe, diesmal eine ordnungsgemäße Anmeldung des Fests durchzuführen. Der Vorstand berichtet, dass im Viertel Flyer mit den für das Fest geplanten Straßen und dem Programm verteilt wurden. Bewusst sei diesmal ein neuer Straßenverlauf ausgewählt worden, bei dem das Schulterblatt ausgeklammert wurde. Mit einer Anmeldung sei aber nicht zu rechnen. Ein Beiratsmitglied weist darauf hin, dass es auch ohne Anmeldung in der Vergangenheit immer Kontakte zum Bezirksamt gegeben habe, um solche Themen wie Sicherheit auf den Bühnen, Fluchtwege oder Lebensmittelsicherheit bei den Essenständen zu klären.

Herr Evers berichtet, dass für die Vergabe der Mittel aus dem Quartiersfonds bislang wenig Anträge eingegangen seien, der Standpunkt Schanze e.V. sich also gute Hoffnungen für eine Berücksichtigung seines Antrags machen könne. Auch sei die Bewerbungsfrist mittlerweile offiziell abgelaufen.

Der Betrieb Codos in der Bartelsstraße 26 wurde von der Bauprüfabteilung überprüft und wird nicht als Gastronomie, sondern als Verkaufsstelle bewertet.

TOP 2 Anliegen von Gästen / Mitgliedern 
Der Vorstand betont nochmals die Überparteilichkeit des Beirats und möchte damit Vorwürfen über parteiliche Berichterstattung oder Absprachen entgegentreten.

Es wird über das abgesagte Spiel der 5. Herrenmannschaft des SC Sternschanze gegen die 3. Herrenmannschaft des SC Osterbek berichtet. Die Spieler des SC Sternschanze hatten sich geweigert, das Spiel anzutreten, da sich unter den gegnerischen Spielern einige mit Tätowierungen mit eindeutig rechtsextremistischem Bezug befanden, die in der Vergangenheit bereits durch ein dementsprechendes Verhalten aufgefallen waren. Diese Weigerung fand mittlerweile auch positive Resonanz im Hamburger Sportbund und auch beim SC Osterbek. Dort soll die 1. Herrenmannschaft den Rücktritt der gesamten 3. Herrenmannschaft verlangt haben. Bereits zuvor hatte der Vorstand des SC Osterbek Konsequenzen aus der Reaktion des SC Sternschanze gezogen und fünf Spieler aus dem Verein geworfen.

Der Beirat weist nochmals auf Leerstände im Viertel hin. Zum Beispiel in der Lippmannstraße, bei den Landschulze-Grundstücken und in einem Hinterhaus zum BaSchu, während gleichzeitig der Senat öffentlich Unterbringungsprobleme für Flüchtlinge beklagt. Ein Beiratsmitglied sieht allerdings Probleme für die Stadt, den Nachweis zu erbringen, dass sie keine anderen Flächen für die Unterbringung zur Verfügung hat. Dies sei aber die Vorraussetzung dafür, Vermieter zu einer Unterbringung in ihren leerstehenden Objekten zu verpflichten. Herr Grutzeck (CDU) sieht bei der aktuellen Senatspolitik keine Aussicht auf Erfolg für eine erneute Empfehlung des Beirats zu diesem Thema.

Ein Mitglied des Vorstands berichtet von Fortschritten beim Bauvorhaben Schilleroper. Nach langen Streitigkeiten zwischen den Eigentümern und der Stadt gibt es nun einen Investor, der etwa 50 Wohneinheiten (vornehmlich für Studierende) sowie Künstlerateliers bauen will. Dazu soll die Randbebauung abgerissen und neu gebaut werden. Die Rotunde soll zumindest zum Teil erhalten werden. Baubeginn sei frühestens 2015.

Ein Beiratsmitglied berichtet, dass zur Zeit Dreharbeiten von SpiegelTV über das Geschehen im Viertel stattfinden. So soll zum Beispiel über das Kinderklettern am Bunker im FloraPark berichtet werden. Auch MhM habe eine Anfrage zu einem Interview über die Wohnsituation im Viertel erhalten und bestätigt. Ein Mitglied des Vorstands hat bereits einen Rundgang durchs Viertel mit dem Fernsehteam gemacht. Als Sendetermin für das Projekt ist momentan Januar 2015 geplant.

TOP 3 Verfügungsfonds (Wiedervorlage Antrag Schanzenbuchhandlung) 
Der Antrag der Schanzenbuchhandlung auf Förderung einer Lesung (siehe letztes Protokoll) wird in geänderter Form erneut eingebracht. Auf Anregung des Beirats hat die Buchhandlung beschlossen, einen Eigenanteil in Form von Eintrittsgeldern einzubringen und beantragt nun als Förderung nur mehr Mittel in Höhe von 500 Euro. Die Veranstaltung wird am 10.11. 2014 stattfinden, Einladungen sollen auch über den Beiratsverteiler erfolgen.
Der Antrag auf Förderung wird angenommen.

Abstimmungsergebnis
Ja: 7 Nein: 1 Enthaltung: 4

TOP 4 Aktueller Stand Busbeschleunigung Linie 3 / Verlegung Linie 6
Der Vorstand berichtet über den bisherigen Ablauf des Verfahrens:

Im Dezember 2013 erfolgte die 1. Verschickung der Planungsunterlagen für die Linie 3, darin enthalten waren auch Umbauten für eine Verlegung der Linie 6 durch die Schanzenstraße.

Im Februar 2014 gab es eine Empfehlung des Stadtteilbeirates Sternschanze , darin enthalten waren diverse Kritikpunkte an der Planung, eine Forderung nach einer Gesamtplanung aktueller Teilabschnitte inklusive der Planung in der Schanzenstraße und die Forderung nach einer Bürgerbeteiligung im Rahmen der Planungen (und nicht nach deren Vollendung).

Im März 2014 gab es eine Beiratssitzung mit Vertretern des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) und der Hamburger Hochbahn. In dieser Beiratssitzung wurde die Forderung nach einer Bürgerbeteiligung bekräftigt. In der darauf folgenden Sitzung des Verkehrsausschusses des Bezirks Altona empfiehlt dieser (einstimmig) der Bezirksversammlung, zu beschließen, der LSBG möge keine Umbauten vornehmen, sofern sie allein der Verlegung der Buslinie 6 dienen. Außerdem solle eine öffentliche Anhörung bei Vorlage einer Planung zur Umgestaltung der Schanzenstraße veranstaltet werden. Die Bezirksversammlung folgt der Empfehlung des Verkehrsausschusses.

Der LSBG plant jedoch trotz anderslautenden Aussagen bereits jetzt schon bauliche Maßnahmen, die einzig zur Verlegung der Linie 6 dienen. CDU und DIE GRÜNEN werden in der kommenden Bezirksversammlung einen Antrag einbringen, der den LSBG auffordert, diese Umbauten zum jetzigen Zeitpunkt zu unterlassen. Herr Müller-Constantin berichtet, dass die SPD diesen Antrag unterstützen wird. Der Vorstand kündigt an, zu diesem Thema einen Informationsflyer zu erstellen und zu verteilen. Frau Winter als Vertreterin des Elternbeirats der Ganztagsgrundschule Sternschanze berichtet, dass auch der Elternbeirat in einer öffentlichen Stellungnahme seine Bedenken zu der geplanten Verlegung der Buslinie 6 durch die Schanzenstraße formuliert hat. Ein Gast des Beirats regt an, für eine Unterschriftensammlung zur Unterstützung der Forderung nach einer Bürgerbeteiligung in dieser Sache auch das kommende Schanzenfest zu nutzen. Mehrere Beiratsmitglieder finden die Idee gut, dort zu informieren. Der Vorstand schlägt vor, auf jeden Fall zunächst neutral zu informieren, um eine möglichst große Aufmerksamkeit für das Thema im Viertel zu bekommen. Der Vorstand fragt die anwesenden Politiker, ob es momentan eine konkrete Zuständigkeit bei den Beteiligten für die geforderte Durchführung einer Bürgerbeteiligung gibt. Herr Schmuckall (CDU) berichtet, dass das Bezirksamt, welches bereits von der Politik damit beauftragt wurde, momentan keine solche Veranstaltung durchführen will, da momentan keine konkreten Planungen vom LSBG für die Verlegung der Linie 6 vorliegen würden.

TOP 5 Termine
28.09.2014 Schanzenfest
08.10.2014 18.00 Uhr nächste Sitzung des WAS-Ausschusses, Rathaus Altona
22.10.2014 19:30 Uhr nächste Beiratssitzung JesusCenter, Schulterblatt 63

Protokoll vom 15. Oktober 2014
Erstellt vom Standpunkt.Schanze e.V.

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